Baugrund

Für Bremen und Bremerhaven sind Kenntnisse des Untergrundes für Baumaßnahmen von grundlegender Bedeutung. Ausgehend von den Bohrungen in der Bohrdatenbank des GDfB fanden Auswertungen zu bodenmechanischen Eigenschaften statt, ergänzend wurden hydrogeologische und hydrochemische Untersuchungsdaten mit herangezogen.

In den oberen 10 m existieren nur Lockergesteine. Unterschiedliche Sand-, Schluff- und Tonanteile bestimmen zusammen mit den organischen Anteilen die Baugrundeigenschaften. Die Gruppierung der Böden erfolgt nach DIN 18196. Bei den holozänen Ablagerungen dominieren organische Lockergesteine zusammen mit sehr gering bis gering konsolidierten bindigen Lockergesteinen (holozäne Weichschichten), hier sind besondere Gründungsmaßnahmen erforderlich. Gute Tragfähigkeiten erreichen saalezeitliche Ablagerungen, z.B. nicht bindige, grobkörnige Lockergesteine (z.B. Sand, Kies).

Zur Verbesserung der Tragfähigkeit sind viele Flächen mit Sand aufgehöht worden, eine Bebauung mit wenigen Geschossen ist ohne Tiefgründungen möglich. Bei anderen Flächen erfolgt eine Bebauung durch Austausch der holozänen Weichschichten durch tragfähige Sande, hier ist auf versauerungsgefährdeten Bodenaushub zu achten. Die Verbreitung der Auffüllungen ist kartenmäßig erfasst.

In den Gebieten mit holozänen Weichschichten treten, besonders bei Veränderungen der Grundwasserstände, aber auch durch kontinuierliche Belastung, Setzungen auf, die nach ersten Auswertungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe einige Millimeter je Jahr erreichen können, Gebäudeschäden sind zu sehen. Besonders setzungsempfindlich sind organische Lockergesteine (Torfe), Bohrungen mit Torfanteilen sind gesondert in Karten ausgewiesen.

Beton kann durch den Kontakt mit Grundwasser geschädigt werden, es erfolgt daher eine Klassifikation der Grundwässer als Betonangriffsgrad gemäß DIN 4030 in die vier Stufen: nicht, schwach, stark und sehr stark den Beton angreifend. Durch geeignete Zusätze ist die Haltbarkeit des Betons zu gewährleisten.

Gebiete mit besonderen Georisiken wie z.B. Erdfälle sind in Bremen Nord bekannt. Das Ruschdahlmoor ist als Geotop ausgewiesen.

Bei Baumaßnahmen mit Bodenaushub, z.B. Kanalbau, Leitungsbau, benötigen ausführende Firmen Angaben zur Grabbarkeit. In Anlehnung an DIN 18300 sind Klassen der Grabbarkeit bis in 5 m Tiefe in Karten ausgewiesen.