Verwertungsfähigkeit von Bodenaushub
In Norddeutschland treten in Niederungs- und Küstengebieten im wassergesättigten Untergrund von Böden oder Sedimenten häufig große Mengen an Eisensulfiden auf. Diese haben sich auf natürliche Weise in den letzten 8000 Jahren gebildet. Die gebildeten Eisensulfide sind stabil, solange reduzierende Bedingungen erhalten bleiben. Bei einem Aushub eines solchen Bodens und dem Kontakt mit Luftsauerstoff, werden die Eisensulfide oxidiert und Säure freigesetzt. Auf diese Weise kann es zu einer starken Versauerung des Bodens kommen. Hierbei werden pH-Werte von pH 2 – 4 erreicht. Bei derartig niedrigen pH-Werten nimmt die Mobilität von Schwermetallen deutlich zu. Ebenso treten hohe Konzentrationen von Aluminum, die pflanzenschädigend wirken können, und hohe Sulfatkonzentrationen auf (oft mehrere 1000mg/l). In einem gemeinsamen Projekt mit dem Fachbereich 5 der Universität Bremen wurde eine Handlungsempfehlung zur Bewertung des Versauerungspotentials von Aushubmaterial durch reduzierte anorganische Schwefelverbindungen erarbeitet. Die Förderung des Projektes erfolgte durch das Land Bremen aus dem Förderprogramm Angewandte Umweltforschung AUF.